Australische Wissenschaftlerin sucht Zeitzeuginnen und Zeitzeugen aus Rostock und Umgebung für ein Forschungsprojekt

Dr. Claudia Sandberg (Foto: privat).

Die Filmhistorikerin und Filmemacherin Dr. Sandberg ist eine ausgewiesene Expertin für den interdisziplinären Forschungsbereich der Transnational Studies mit einem besonderen Fokus auf Medienbeziehungen zwischen Europa und Lateinamerika. Sie unterrichtet und forscht unter anderem zu den Themen Migration und Minderheiten im Film während des Kalten Krieges. Dr. Sandberg wird am Institut für Medienforschung der Universität Rostock gemeinsam mit Dr. Andy Räder an einem Projekt arbeiten, das die Rolle chilenischer Exilkünstlerinnen und -künstler in der Theaterlandschaft der Universitäts- und Hansestadt untersucht. Dieses bisher wenig beleuchtete Kapitel der deutsch-lateinamerikanischen Film- und Theaterkultur in der DDR möchten Dr. Sandberg und Dr. Räder unter anderem mit Hilfe von Interviews mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen aufarbeiten.

Zu diesem Zweck suchen die Forscher den Kontakt, zu ehemaligen chilenischen Emigranten, die in den siebziger Jahren aus Chile nach Rostock geflüchtet sind und noch in Rostock und Umgebung leben. Zudem möchten sie gern mit ehemaligen Mitgliedern des Teatro Lautaro sprechen oder mit Personen, die sich noch an Aufführungen der Theatergruppe erinnern können. Zeitzeuginnen und Zeitzeugen können sich unter der Telefonnummer +49 381 498-2730 oder unter der E-Mail-Adresse: andy.raederuni-rostockde melden.

Im Rahmen von Dr. Sandbergs Forschungsaufenthalts findet am 4. und 5. Juli 2022 ein interdisziplinärer Workshop zu den deutsch-chilenischen Filmen in der DDR und ihrer Bedeutung als transnationales Erbe statt. Der Workshop richtet sich an interessierte Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aller Fachrichtungen. Außerdem werden an beiden Abenden für Interessierte ausgewählte deutsch-chilenische Filmproduktionen im Rostocker Lichtspieltheater Wundervoll (li.wu.) gezeigt. Die Vorführungen werden durch thematische Einführungen von Dr. Sandberg und anschließende Diskussionen mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen begleitet. Zu Gast sind die Hauptdarstellerin des DEFA-Films Isabel auf der Treppe Teresa Polle und der Kulturbeauftragte der chilenischen Botschaft Carlos Medina, die beide dem Ensemble des Teatro Lautaro angehörten.


Termine:

Interdisziplinärer Workshop: Die deutsch-chilenischen DEFA-Filme als transnationales Erbe
4. und 5. Juli 2022, jeweils 10–15 Uhr, Konzil- und Professorenzimmer, Universitätsplatz 1, 18055 Rostock (Anmeldung: andy.raederuni-rostockde)

 

Öffentliche Filmvorführungen:

4. Juli 2022, 19 Uhr, Spielstätte Metropol
Eine chilenische Hochzeit (Kurzfilm, DDR 1977) & Blonder Tango (Spielfilm, DDR 1986)
Einführung: Dr. Claudia Sandberg, Moderation: Dr. Andy Räder

5. Juli 2022, 19 Uhr, Spielstätte Metropol
Copihuito (Kurzfilm, DDR 1977) & Isabel auf der Treppe (Spielfilm, DDR 1984)
Gäste: Teresa Polle (Hauptdarstellerin) & Carlos Medina (Kulturbeauftragter der chilenischen Botschaft)
Einführung: Dr. Claudia Sandberg, Moderation: Dr. Andy Räder


Kontakt:
Dr. Andy Räder
Universität Rostock
Institut für Medienforschung
Tel.: +49 381 498-2730
andy.raederuni-rostockde

 


Zurück zu allen Meldungen