Habilitationsschrift von Prof. i.K. Dr. Philipp Struck zu Rostocker Projekt in der Berufsausbildung erschienen

Der Offenheit und Bereitschaft von beruflichen Schulen und Ausbildungsbetrieben in Rostock im Jahr 2018/19 ist es zu verdanken, dass Dr. Philipp Struck seine Untersuchungen zu Effekten von neuen Ausbildungsformen bei Ihnen untersuchen konnte. Nun ist die Schrift zu seiner Habilitation in Druckform und als kostenloser download erschienen und ermöglicht Einblicke in die Gestaltung von Lernformen, die das gemeinsame Lernen von Auszubildenden unterstützt.

https://www.wbv.de/shop/Peer-Learning-in-der-beruflichen-Ausbildung-I76188

Aus dem Vorwort:

„Wir wissen, dass in Abhängigkeit von den Lernformen, die in Erziehungssystemen und auch der beruflichen Bildung praktiziert werden, die Lernenden / Auszubildenden mehr oder weniger Möglichkeiten zur Selbststeuerung und Selbstentfaltung sowie zum Erleben ihrer bereits entwickelten Kompetenzen und zur kritischen Reflexion ihrer Erfahrungen und Perspektiven erlangen. Auch ist uns bewusst, dass diese Lernformen nicht für alle Lernenden in gleicher Weise geeignet sind.
Innovative Lernformen, wie das hier untersuchte Peer Learning bieten im Hinblick auf die soeben geschilderte Situation mehrere Möglichkeiten, wenn sich durch ihren Einsatz ein spezifisches Potential zur Verbesserung des Lernens, der Zusammenarbeit und des Kompetenzerlebens in der beruflichen Ausbildung bestätigt. So könnte ein Ansatz, der überwiegend in der Sozialpädagogik und Prävention der Jugendarbeit seine Wirksamkeit nachgewiesen hat, zu einer Effektivitäts- und Attraktivitätssteigerung der beruflichen Bildung beitragen, die Methodenvielfalt dort hilfreich erweitern und schließlich auch Ansatzpunkt für eine Förderung der sozialen Kompetenz der Auszubildenden sein. […] Die Wissens- und Erfahrungsbestände der Auszubildenden zu nutzen und ihnen in betrieblicher und schulischer Ausbildung auch als Innovationsfaktor Raum zu eröffnen, erscheint in Anbetracht des aktuellen Klimawandels, der gewaltigen sozialen Herausforderungen und der damit einhergehenden Notwendigkeit von Transformationsprozessen, dringend geboten. […]
Dr. Struck verfolgt mit der vorgelegten Schrift zwei Ziele. Zum einen werden praxisbezogen exemplarisch Varianten der Methode in unterschiedlichen Organisationen und Ausbildungsgängen erprobt und eruiert ob und wie Peer Learning in der beruflichen Ausbildung gelingen kann, einschließlich der Entwicklung einer Schulung von Auszubildenden. Zum Zweiten wird ein Forschungsinstrumentarium unter Rückgriff auf unterschiedlich disziplinär beheimatete Forschungsstände auf den Gegenstand bezogen designt, die Forschung durchgeführt und die Befunde analysiert und im Hinblick auf deren Konsequenzen bezogen auf die Implementierung von Peer Learning in der beruflichen Ausbildung bewertet. Damit liegen Anregungen sowohl für die betriebliche und schulische Ausbildungspraxis als auch für die Berufsbildungsforschung und deren methodisches Instrumentarium vor.“

Nochmals Gratulation an Philipp Struck für den erfolgreichen Abschluss der Habilitation und ein ganz herzliches Dankeschön für die Kooperationsbereitschaft an die Partner und Partnerinnen in Rostock.


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