Vortragsreihe "Kultur im Kloster" geht am 25. Juni mit einem Vortrag von Frau Kristine Kähm (Rostock) weiter

Der Angelsachse Ælfric von Eynsham (c.955–c.1010) nimmt aus heutiger Sicht eine überaus wichtige Stellung bei der Untersuchung der spätangelsächsischen Literatur und Kultur ein, was der Tatsache geschuldet ist, dass er der produktivste Autor altenglischen Sprachmaterials ist. Seiner Funktion und Berufung nach war Ælfric nicht nur benediktinischer Mönch, später Abt, sondern auch Lehrer, Homilet und Hagiograph, der neben Schulmaterialien auch zahlreiche Predigten und andere religiöse Literatur in altenglischer Sprache verfasste oder sie in die altenglische Sprache übersetzte. Er ist beispielsweise europaweit einer der Ersten, der Teile der Bibel in eine Volkssprache übersetzte. Eine kleinere, bisher recht wenig untersuchte Übersetzung ist Ælfrics altenglische Weisung an einen geistlichen Sohn. Der unikale Text, ein Fragment in einer Oxforder Handschrift, stammt aus einem Kloster in Worcester und hat die Einweisung eines geistlichen Sohnes durch einen geistlichen Vater in das christliche und mönchische Leben zum Inhalt.
Der Vortrag wird anhand der Beschäftigung mit diesem Text und seinem weiteren Kontext einen Überblick über das klösterliche Leben im England des 10./11. Jahrhunderts bieten. Die veranschaulichende Betrachtung verschiedener Handschriften wird einen Einblick in die altenglische Sprache geben und ihre Schönheit sowohl sichtbar als auch hörbar machen.
Kristina Kähm ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Anglistik/Amerikanistik (IAA) an der Universität Rostock; dort lehrt und promoviert sie im Bereich der englischen Sprachwissenschaft.

 

Zeit: Dienstag, 25.06.2019, 17.15–18.45 Uhr

Ort: Kulturhistorisches Museum Rostock (Klosterhof 7)


Kontakt:

Arbeitskreis
mediävistischer NachwuchswissenschaftlerInnen
Universität Rostock
Institut für Germanistik
Kröpeliner Str. 57
18055 Rostock
annika.bostelmannuni-rostockde
www.mediaevistik.uni-rostock.de


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