Anwendungsszenarien
Allgemeine Hinweise
Je mehr Kommunikation/Interaktion in der Lehrveranstaltung geplant ist, desto aufwendiger ist die organisatorische, technische und didaktische Vorbereitung. Gleichzeitig erhöht die Einbindung der Teilnehmende auch die Motivation, die Veranstaltung aktiv mitzuverfolgen.
Grundsätzliche didaktische Hinweise
- bewusste Einbindung sowohl der Online- als auch der Präsenz-Teilnehmenden
- Sicherstellung des Zugriffs auf alle erforderlichen Materialien für alle Teilnehmenden
- Verbesserung des Präsenzerlebens der zugeschalteten Teilnehmenden (alle Beteiligten sehen und hören einander)
- klare, zielgerichtete Kommunikation und Auftragsformulierung
- Vermeidung häufiger Toolwechsel - Fokus auf wenige, dafür sinnvolle
- Minimierung von Verständigungsproblemen durch das Wiederholen von Wortbeiträgen durch Dozierende
- Gestaltung von Lerneinheiten:
- abwechslungsreich und aktivierend (z. B.: kleinschrittige Einheiten von ca. 5-10 Minuten für die einzelne Aktivität; Aktivierung aller Teilnehmenden durch Aufforderung, in relativ kurzen Abständen) -> Siehe Aktivierungsmethoden
- Zeitdauer von max. 60 Minuten; bei längeren Einheiten Unterbrechung durch Pausen (ca. 10 Min.) und/oder Aktivierung
- Gestaltung von Präsentationen:
- strukturiert, nachvollziehbar und visuell unterstützt (möglichst mit Bildern)
- schrittweises Einblenden von Textblöcken und Inhalten zur Lenkung der Aufmerksamkeit und zielgerichtete Kommunikation
- reine Präsentations- bzw. Vorlesungszeiten, in denen Teilnehmende passiv sind, sollten max. 10 Min. betragen
Grundsätzliche technische Hinweise
Grundsätzliche organisatorische Hinweise
- Schaffung günstiger Rahmenbedingungen (z. B. ein störungsfreier Arbeitsplatz)
- Vereinbarung klarer Regeln für hybride Lehre, um gegenseitige Erwartungen zu klären (z. B. Wahl der Teilnahmeform, einschalten der Kamera, Wortmeldungen über Handzeichen im Videokonferenzsystem, usw.).
- Unterstützung während der Veranstaltung durch Studierende (Chat-Betreuung, Betreuung von Wortmeldungen der Online-Teilnehmenden)
Tipp
Ein Technik-Checkup vor der Lehrveranstaltung sorgt für einen reibungsloseren Ablauf. Hierzu zählt:
- Prüfung der Endgeräte
- Beantwortung häufig auftretender Fragen
- Einweisung in die Nutzung und grundlegenden Funktionen des Videokonferenzsystems (z. B. Hintergrund verwischen, eigene Präsentation freigeben, etc.)
Aktivierungsmethoden
Über das Videokonferenzsystem Zoom/BBB
Chat: Chatfeuerwerk
- Dozierende/r stellt eine Frage, Teilnehmende schreiben ihre Antwort in den Chat, warten jedoch mit dem Absenden. Wenn alle ihre Antwort eingegeben haben, wird nach Aufforderung durch den/die Dozierende von allen die Chatnachricht abgeschickt.
- Vorteile: Keine Ablenkung von Inhalten bereits geposteter Beiträge
- Nachteile: Bei vielen Teilnehmenden unübersichtlich
Umfrage
- Dozierende/r stellt (ggf. bereits vorbereitete) Single- oder Multiple-Choice-Frage und blendet nach der Beantwortung von den Teilnehmenden das Ergebnis ein (Umfragen in Zoom)
Brainwriting auf dem Whiteboard (des Videokonferenzsystems)
- Dozierende/r stellt Frage (z. B. zu einem Bild)
- die Teilnehmenden schreiben ihre Assoziationen/Antworten dazu in das Whiteboard
- große Ideensammlung möglich, ohne dass einzelne Ideen untergehen oder dominieren
Break-out-Rooms
(-> in Zoom)
- Option für Gruppenarbeiten z. B. Gesprächscafé
- innerhalb einer Videokonferenz können separate kleinere Gruppen gebildet werden, die zu einem Thema arbeiten
- für eine bestimmte, den Teilnehmenden kommunizierte, Zeitdauer
- Zuschaltung des Hosts möglich
- nach Zeitablauf/ bei Bedarf zurückholen in die gemeinsame Konferenz
- Wichtig:
- konkreten, visualisierten Arbeitsauftrag
- erforderliche Materialien/Tools bereitstellen
- auch während dieser Phasen Ansprechbarkeit des/der Dozierenden über Chat/Telefon
- innerhalb einer Videokonferenz können separate kleinere Gruppen gebildet werden, die zu einem Thema arbeiten
Über externe Tools:
Umfrage über Tweedback
- Dozierende/r stellt (ggf. bereits vorbereitete) Single-, Multiple-Choice-, offene Frage und blendet nach der Beantwortung von den Teilnehmenden das Ergebnis ein
- Quiz (für spontane oder vorbereitete Fragen die gleichzeitig und anonym beantwortet werden)
- Chatwall (anonyme Fragen stellen/ Meinungen mitteilen)
Brainwriting mit AnswerGarden/CryptPad (als Textdokument)
- Dozierende/r stellt Frage
- die Teilnehmenden schreiben ihre Assoziationen/Antworten dazu in das Tool
- große Ideensammlung möglich, ohne dass einzelne Ideen untergehen oder dominieren
Quiz in H5P
- vorbereites thematisches Quiz (Single-/ Multiple Choice, Memory, Bildzuordnung, …)
Synchron hybride Veranstaltung
In der einfachsten Form werden für die Online-Teilnehmenden der Lehrveranstaltung Video und Ton aus dem Hörsaal/Seminarraum bereitgestellt. In der Regel wird hierfür die stationäre Technik genutzt. Sollte diese nicht vorhanden sein, kann auch auf mobile Technik zurückgegriffen werden.
Weiterhin ist ein Videokonferenzsystem (ZoomX- oder BigBlueButton-Meeting) erforderlich, das von der/dem Dozierenden eingerichtet wird.
Merkmale:
- alle Teilnehmenden sehen und hören die/den Dozierenden
- Teilnehmende sehen/hören Online-Teilnehmende und die/den Dozierenden über die Videokacheln
- die Vorlesung wird durch eine für alle sichtbare digitale Präsentation und/oder das Whiteboard im Videokonferenzsystem unterstützt
- Verständnisfragen können im Chat/per Mikrofon gestellt werden
- Streaming der Veranstaltung (ohne Aufzeichnung)
In dieser erweiterten Form hybrider Lehre kommunizieren Dozierende, in Präsenz-Anwesende sowie Online-Teilnehmende über Video und Ton miteinander. In der Regel wird hierfür stationäre Technik genutzt. Sollte diese nicht vorhanden sein, kann auf mobile Technik zurückgegriffen werden. Weiterhin ist ein ZoomX- oder BigBlueButton-Meeting erforderlich, das von der/dem Dozierenden eingerichtet wird.
Merkmale:
- alle Teilnehmenden (in Präsenz und online) sehen und hören einander
- alle Teilnehmenden sehen und hören die/den Dozierenden
- die Vorlesung wird durch eine für alle sichtbare digitale Präsentation und/oder das Whiteboard im Videokonferenzsystem unterstützt
- Verständnisfragen können im Chat/ per Mikrofon gestellt werden
- alle Teilnehmenden (auch die Online-Teilnehmenden) können einen kurzen Beitrag leisten
- Streaming der Veranstaltung (ohne Aufzeichnung) und/oder
- Möglichkeit der Videoaufzeichnung der Veranstaltung – hier sind besondere datenschutzrechtliche Vorschriften zu beachten!
In dieser komplexen Form der hybriden Lehre kommunizieren Dozierende, die in Präsenz Anwesenden sowie die Online-Teilnehmenden der Lehrveranstaltung über Video und Ton miteinander. In der Regel wird hierfür die stationäre Technik genutzt. Sollte diese nicht vorhanden sein, kann wiederum auf die mobile Technik zurückgegriffen werden. Weiterhin ist ein ZoomX- oder BigBlueButton-Meeting erforderlich, das von der/dem Dozierenden eingerichtet wird.
Merkmale
- alle Teilnehmenden (in Präsenz und online) sehen und hören einander
- alle Teilnehmenden sehen und hören die/den Dozierenden
- die Vorlesung wird durch eine für alle sichtbare digitale Präsentation und/oder das Whiteboard im Videokonferenzsystem unterstützt.
- Verständnisfragen können im Chat/ per Mikrofon gestellt werden
- alle Teilnehmenden (auch die Online-Teilnehmenden) können einen kurzen Beitrag leisten
- Streaming der Veranstaltung (ohne Aufzeichnung) und/oder
- alle Beteiligen nutzen ihr eigenes digitales Endgerät und interagieren bei Bedarf hierüber miteinander
- alle Teilnehmenden (auch die Online-Teilnehmenden) arbeiten – ggf. in Kleingruppen und ggf unterstützt von Tools/Werkzeugen – zusammen. Hierbei können hybride Lerngruppen (Online + Präsenzteilnehmende), reine Präsenz- als auch reine Onlinegruppen entstehen. Entscheidend ist die nachfolgende Vorstellung und Verfügbarkeit für alle Teilnehmenden.
- die Teilnehmenden können über ihre eigenen Endgeräte die erarbeiteten (Gruppen-) Ergebnisse zeigen
➞ Streaming der Veranstaltung (ohne Aufzeichnung) und/oder
➞ Möglichkeit der Videoaufzeichnung der Veranstaltung – hier sind besondere datenschutzrechtliche Vorschriften zu beachten!