Rostocker Buchdrucke und ihr weiter Weg nach Riga – Veranstaltungsreihe „Kultur im Kloster“ (am 11.12.2018 ab 17.15 Uhr)

Viele Verlage haben auch heute noch ein unverwechselbares Verlagssignet, zum Beispiel die Eule des Ullstein-Verlages. So hat auch schon die Druckerei (Offizin) der Michaelisbrüder zu Rostock ihr Signet abgedruckt, zum Beispiel in: Bernardus Claraevallensis, Sermones super Cantica canticorum. Rostock: Fratres Domus Horti Viridis ad Sanctum Michaelem, 1481 (Copyright: Universitätsbibliothek).

Mit der Stadtbibliothek in Riga (Bibliotheca Rigensis) entstand vor fast 500 Jahren eine der ältesten öffentlichen Bibliotheken Europas. Ihre Nachfolgerin, die Akademische Bibliothek der Universität Lettlands, verfügt heute über einen bedeutenden Bestand an Handschriften und Drucken des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. Einige der Bände davon haben einen sehr weiten Weg zurückgelegt. Es handelt sich um Drucke aus der Offizin der Brüder vom Gemeinsamen Leben (Michaelisbrüder) in Rostock.

Dr. Aija Taimina geht der Frage nach, wie die Bände nach Riga gelangt sein können. Wichtige Hinweise geben die Besitzeinträge auf den Schließen der Bucheinbände. So befand sich eines der Bücher im Besitz von Petrus Heyne, der aus Rostock stammend 1497 an der Universität Rostock immatrikuliert und 1509 an der Philosophischen Fakultät zum Magister promoviert wurde. Heyne zählte zum Rostocker Personenkreis um den späteren livländischen Reformator Silvester Tegetmeier, der 1511 aus Hamburg zum Studium nach Rostock gekommen war und 1519 an der Philosophischen Fakultät zum Magister promoviert wurde. Schon 1522 ist er als evangelischer Prediger von St. Jakobi in Riga bezeugt. Gelangten die Bücher etwa im Gepäck der ehemaligen Rostocker Studenten in die Stadt an der Daugava? Und welche Rolle spielten dabei die Beziehungen zwischen Rostock und Riga während der Reformation, die enger gewesen sein müssen, als man bisher in der Forschung angenommen hat, so die Referentin.

Kontakt:
Dr. Doreen Brandt
Arbeitskreis mediävistischer NachwuchswissenschaftlerInnen
Institut für Germanistik
Philosophische Fakultät (PHF)
Universität Rostock
Tel.: +49 381 498-2854
E-Mail: amn.phf@uni-rostock.de

Veranstaltungsort

  • Kulturhistorisches Museum Rostock, Klosterhof 7, 18055 Rostock

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