Vortrag: Die armen Veitigen. Warum gab es am Oberrhein Tanzwallfahrten, aber nicht in Mecklenburg?

Seit 2023 ist Dr. Gregor Rohmann Professor für Regionale Kulturgeschichte Mecklenburgs an der Universität Rostock. Zuvor hat er lange Zeit unter anderem zur Geschichte der religiösen Praxis im Südwesten des deutschen Sprachraums, vor allem am Oberrhein, in Schwaben und in der Schweiz, gearbeitet. Insbesondere hat er für seine Habilitation die Geschichte der sogenannten „Tanzwut“ (des „Veitstanzes“) erforscht, eines Krankheitskonzepts, welches sich aus christianisierten Motiven der antiken Kosmologie speist. An vielen Kirchorten im heutigen Baden-Württemberg und im Elsass gab es bis ins 17. Jahrhundert Wallfahrten von Tänzerinnen und Tänzern an den Feiertagen der Heiligen Vitus und Johannes der Täufer. Wie lässt sich dies nun für eine Kulturgeschichte Mecklenburgs fruchtbar machen? In seinem Vortrag möchte er diese Forschungen vorstellen und zugleich der Frage nachgehen, warum es ähnliche Formen der expressiven Frömmigkeitspraxis im Nordosten des Römisch-Deutschen Reiches nicht gegeben hat. Dazu wird er ein Forschungsprojekt zur vergleichenden Erforschung von Kirchen- und Altarpatrozinien und Reliquienverehrung in Mecklenburg vorstellen.

Die Vorträge finden in den Räumlichkeiten des Kulturhistorischen Museums Rostock statt (Kloster zum Heiligen Kreuz, Klosterhof 7). Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, der Eintritt ist frei.

Kontakt:

Arbeitskreis mediävistischer NachwuchswissenschaftlerInnen
Universität Rostock · Institut für Germanistik
Kröpeliner Str. 57 · 18055 Rostock
www.mediaevistik.uni-rostock.de 
annika.bostelmannuni-rostockde


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