Gerhard Oestreich - Der Historiker

2. Mai 1910 - 5. Februar 1978

Gerhard Oestreich entstammte einer evangelischen Pastorenfamilie; er wurde am 2. Mai 1910 in Zehden/Oder in der ehemaligen Neumark (jetzt polnisch Cedynja) geboren. Durch frühen Tod seines Vaters 1912 musste die Mutter wieder als Lehrerin berufstätig werden und zog mit ihren fünf Kindern nach Berlin. Hier besuchte Gerhard Oestreich das Helmholtz-Realgymnasium bis zum Abitur 1929. Danach studierte er die Fächer Geschichte, Philosophie, Deutsch und Religion in Heidelberg und Berlin. Seine philosophischen, politisch-theoretischen Neigungen führten ihn zum Verfassungshistoriker Fritz Hartung (1883-1967), bei dem er 1935 mit einer Arbeit über den preußischen Geheimen Rat promovierte. Aufsehen erregte sein im gleichen Jahr veröffentlichter Aufsatz über das Persönliche Regiment der deutschen Fürsten am Beginn der Neuzeit. Von 1935 bis 1939 war er als Assistent an der Friedrich-Wilhelms-Universität in Berlin tätig und bereitete die Edition der Briefe Gerhard Johann Davids von Scharnhorst (1755-1813) vor, deren Auswertung zur Habilitation führen sollte. Bedingt durch erzwungene Teilnahme am Zweiten Weltkrieg blieben die Arbeiten stecken, schließlich gingen die wichtigsten Unterlagen durch Auslagerung verloren.

So musste sich Gerhard Oestreich nach dem Krieg neu orientieren. Zunächst erlernte er das Zimmermannshandwerk von 1945 bis 1947, näherte sich dann wieder der Wissenschaft durch Mitarbeit an der “Deutschen Literaturzeitung” bei der Akademie der Wissenschaften. Beim Verlag de Gruyter übernahm er 1949 die Leitung der wissenschaftlichen Redaktion und brachte zwei Ausgaben von “Kürschners Deutschem Gelehrtenkalender” heraus. Mit Hilfe eines Forschungsstipendiums der DFG konnte er sich der Erforschung des Einflusses der politischen Theorie auf die Entwicklung der europäischen Verfassungsentwicklung in der frühen Neuzeit widmen. Dabei entdeckte er Justus Lipsius (1547-1606) als Altphilologen und Historiker, der durch Aufsuchen antiker Schriften den Neustoizismus begründete, mit dessen politisch-theoretischer Hilfe der Konfessionalismus des 16. Jahrhunderts politisch-praktisch überwunden und die Herausbildung des frühmodernen Machtstaates gefördert wurde. Mit seiner Abhandlung “Antiker Geist und moderner Staat. Der Neustoizismus als politische Bewegung” (posthum herausgegeben von Nicolette Mout, Göttingen 1989) habilitierte sich Gerhard Oestreich 1954. Zunächst als Privatdozent am Historischen Seminar der Freien Universität in Berlin tätig, erhielt er 1960 am Otto-Suhr-Institut die Professur für politische Theorie. An die Universität Hamburg wurde er 1962 auf die Professur für Neuere Geschichte berufen, 1966 schließlich an die Philipps-Universität Marburg. Hier lehrte er bis zu seiner Emeritierung 1975.

In seiner Hamburger Antrittsvorlesung 1962 erörterte Gerhard Oestreich Strukturprobleme des europäischen Absolutismus (erstmals veröffentlicht 1969). Dabei hob er sowohl das “Nichtabsolutistische im Absolutismus” hervor wie die “Sozialdisziplinierung” als Fundamentalprozess dieser Epoche (später getrennt in Sozialregulierung als politische Reaktion auf wirtschaftlich-soziale Missstände und Sozialdisziplinierung als politische Aktion zur bewussten Gestaltung der Gesellschaft). Beide Konzeptionen für wesentliche Merkmale der frühen Neuzeit – im Grunde Entwürfe – erwiesen sich als außerordentlich anregend für die weitere Forschung. Ist der Begriff des Absolutismus gegenwärtig stark differenziert und zum Teil aufgegeben, wird die Sozialdisziplinierung weiterhin lebhaft diskutiert.

In Marburg widmete sich Gerhard Oestreich stärker der Geschichte des Frühparlamentarismus. Hierher gehört seine in mehreren Auflagen erschienene “Geschichte der Menschenrechte und Grundfreiheiten” (erstmals 1968). Wegweisend für die weitere Ständeforschung waren seine Aufsätze zur Periodisierung über “Ständetum und Staatsbildung” (1967) und zur Typisierung über “Ständische Verfassung, Landständische Verfassung und Landschaftliche Verfassung” (posthum 1979), ebenso sein Artikel zur “Ständischen Verfassung” im Lexikon “Sowjetsystem und demokratische Gesellschaft” (1972). Verfassung betrachtete Gerhard Oestreich nicht isoliert, sondern in ihrer konkreten Verbindung mit der Gesellschaft und ihren wirtschaftlichen Aktivitäten. Hier fühlte er sich eher Otto Hintze (1861-1940) verwandt als seinem Lehrer Fritz Hartung. Von 1962 bis 1970 gab er die Gesammelten Abhandlungen Otto Hintzes in drei Bänden neu heraus. Historiografische Interessen ließen ihn 1967 auf dem Freiburger Historikertag den Streit um Karl Lamprecht (1856-1915) in Erinnerung rufen, um im Rückblick auf die “Fachhistorie und die Anfänge der sozialgeschichtlichen Forschung in Deutschland” (veröffentlicht 1969) einen Beitrag zur aktuellen Methodendiskussion der Geschichtswissenschaft zu leisten.

Näherte sich die um die Perspektiven von Gesellschaft und Wirtschaft erweiterte Verfassungsgeschichte einer Strukturgeschichte, so zeigen die Biografien des Großen Kurfürsten und König Friedrich Wilhelms I. von Preußen (1971 und 1977) Gerhard Oestreichs Fähigkeit zu lebendiger packender Schilderung.

In der akademischen Lehre, vor allem in seinen Seminaren, verwirklichte er die Einheit von Forschung und Lehre. Auch in den schwierigen Zeiten des akademischen Zusammenlebens von Lehrenden und Lernenden in den siebziger Jahren konnte er die Studierenden für die Wissenschaft gewinnen, indem er sich kritischer Diskussion stellte, Kreativität der Fragestellungen förderte, aber immer den Nachweis in den Quellen verlangte. Gesundheitlichen Problemen zum Trotz war er für seine Schüler immer erreichbar und ein interessierter, anregender und hilfreicher Gesprächspartner. Die Reichweite der von ihm betreuten wissenschaftlichen Arbeiten zeugt von Toleranz und großem Geist.

Gerhard Oestreich erfüllte seine Pflichten als Forscher und als Hochschullehrer nicht ohne Anstrengung, aber meistens in Heiterkeit. Er starb, bevor er die Ernte seiner fruchtbaren Anregungen und Konzeptionen wahrnehmen konnte, am 5. Februar 1978. Sein Werk bleibt.

Kersten Krüger, 24. Oktober 2007.


Veröffentlichungen

Selbständige Schriften

- 1937 -

1.        Der brandburg-preußische Geheime Rat vom Regierungsantritt des Großen Kurfürsten bis zu der Neuordnung im Jahre 1651. Eine behörden-geschichtliche Studie (Berliner Studien zur neueren Geschichte Heft 1), Würzburg 1937, 125 S. 

- 1938 -

2.        Kurt Bertram von Pfuel 1590-1649. Leben und Ideenwelt eines branden­burgischen Staatsmannes und Wehrpolitikers, Bernburg 1938, 49 S. (auch Bibl. Nr. 26). 

- 1951 -

3.        Die Idee der Menschenrechte in ihrer geschichtlichen Entwicklung, Düsseldorf 1951, 32 S.

3a. Die Idee der Menschenrechte in ihrer geschichtlichen Entwicklung. Verbesserter und erweiterter Neudruck (Schriftenreihe der Niedersächs. Landeszentrale für Polit. Bildung Reihe C Heft 7), 1961, 44 S.

3b. Die Idee der Menschenrechte in ihrer geschichtlichen Entwicklung. Überarbeiteter Neudruck. Hrsg.: Otto-Suhr-Institut an der Freien Universität Berlin und Landeszentrale für politische Bildungs­arbeit Berlin (Zur Politik und Zeitgeschichte Heft 11), 1963, 46 S. - 5. Aufl. mit erw. Lit. 1974, 47 S.

- 1954 -

4.        Antiker Geist und moderner Staat bei Justus Lipsius (1546—1606). Der Neustoizismus als politische Bewegung. Habil. Schrift FU Berlin, 253 S. Masch.schr. 

- 1968 -

5.        Die Niederländische Bewegung und Brandenburg-Preußen. Geschicht­liche Einführung in die Ausstellung: Die Niederlande und Brandenburg- Preußen. Ein Jahrhundert geistiger Beziehungen in der europäischen Gelehrtenrepublik, veranstaltet von der Verwaltung der Staatl. Schlösser und Gärten anläßlich der Niederländischen Kulturwochen, Berlin, Schloß Charlottenburg 20. Sept. -30. Okt. 1968, 31 S.

5a. Die Niederlande und Brandenburg-Preußen. Leicht bearb. Neu­druck (Reihe „Nachbarn" Nr. 7 der Kulturabt. der Kgl. Niederländ. Botschaft, Bonn), 28 S. 1970, 2. Aufl. 1973. 

6.        Geschichte der Menschenrechte und Grundfreiheiten im Umriß (Histo­rische Forschungen Bd. 1), Berlin 1968, 136 S. (auch Nr. 60) - 2. durchgesehene und ergänzte Aufl. 1978, 158 S. 

- 1969 -

7.        Geist und Gestalt des frühmodernen Staates. Ausgewählte Aufsätze, Berlin 1969, 355 S. Enthält die Nummern 23, 32, 35, 36, 43, 44, 45, 48, 58, 62, 65 sowie: Die verfassungspolitische Situation der Monarchie in Deutschland vom 16. bis 18. Jahrhundert. 

- 1971 -

8.        Friedrich Wilhelm, Der Große Kurfürst (Persönlichkeit und Geschichte Bd. 65), Göttingen 1971, 103 S. 

- 1974 -

9.        Verfassungsgeschichte vom Ende des Mittelalters bis zum Ende des alten Reiches (Gebhardt, Handbuch der deutschen Geschichte Band 11), München 1974, 176 S. (dtv Wiss. Reihe), (auch Nr. 69) -2. verbesserte Aufl. 1976, 191 S. 

- 1977 -

10.     Friedrich Wilhelm I. Preußischer Absolutismus, Merkantilismus, Milita­rismus (Persönlichkeit und Geschichte Bd. 96/97), Göttingen 1977, 126 S. 

- 1977 -

11. Brigitta Oestreich, Berlin 1980, 442 S. Enthält die Nummern 59, 64, 66, 67, 70, 76, 79, 81, 82, 83, 84, 85, 86, 87, 88, 90 sowie die Bibliographie Gerhard Oestreich. 

 

Herausgabe und Mitherausgabe 

- 1950 -

12.     Kürschners  Deutscher   Gelehrten-Kalender  7. Ausgabe.   Redaktionelle Leitung: Dr. Friedrich Bertkau und Dr. Gerhard Oestreich, Berlin 1950.


- 1952 -

13.     Minerva. Jahrbuch der Gelehrten Welt. Red. Bearb. Gerhard Oestreich, Frieda Degener, Jg. 34 (Abt. Universitäten und Fachhochschulen Bd. 1 Europa), Berlin 1952.

- 1954 -

14.     Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender 8. Ausgabe, hrsg. v. Gerhard Oestreich, Berlin 1954.

 

- 1958 -

15.     Forschungen zu Staat und Verfassung. Festgabe für Fritz Hartung, hrsg. v. R. Dietrich und G. Oestreich, Berlin 1958.


- 1960 -

16.     Historische Studien, hrsg. v. W. Berges (u.a.), Lübeck und Hamburg 1960 ff.


- 1962 -

17.     DER STAAT. Zeitschrift für Staatslehre, Öffentliches Recht und Verfas­sungsgeschichte, hrsg. v. G. Oestreich (u.a.), Berlin 1962 ff.

18.     Otto Hintze, Staat und Verfassung. Gesammelte Abhandlungen zur all­gemeinen Verfassungsgeschichte, 2. Aufl. hrsg. v. G. Oestreich (mit Biblio­graphie Otto Hintze, zusammengestellt von H. O. Meisner und Th. Klein, und der Einleitung von Fritz Hartung, Otto Hintzes Lebenswerk), Göt­tingen 1962, 3. erw. Aufl. Göttingen 1967. 

- 1964 -

19.     Otto Hintze, Soziologie und Geschichte. Gesammelte Abhandlungen zur Soziologie, Politik und Theorie der Geschichte, 2. Aufl. hrsg. u. eingel. von G. Oestreich, Göttingen 1964.

20.     Carl Hinrichs, Preußen als historisches Problem. Gesammelte Abhandlungen, hrsg. u. eingel. von G. Oestreich, Berlin 1964. 

- 1967 -

21.     Otto Hintze, Regierung und Verwaltung. Gesammelte Abhandlungen zur Staats-, Rechts- und Sozialgeschichte Preußens, 2. Aufl. hrsg. u. eingel. von G. Oestreich (mit Personen- und Sachregister der Gesammelten Abhandlungen Bd. I-III, bearb. von H. Wunder), Göttingen 1967. 

- 1970 -

22.     Otto Hintze, Feudalismus — Kapitalismus, hrsg. und eingel. von G. Oestreich (Kleine Vandenhoeck-Reihe 313 S), Göttingen 1970.

 

Nichtselbständige Schriften und Rundfunk-Vorträge

 - 1935 -

23.     Das persönliche Regiment der deutschen Fürsten am Beginn der Neuzeit. In: Die Welt als Geschichte I, S. 218-237 und 300-316 (auch in Nr. 7). 

- 1936 -

 24.     Der Blutverlust des deutschen Bauerntums im Dreißigjährigen Kriege. In: Archiv für Bevölkerungswissenschaft und Bevölkerungspolitik VI, S. 244—249.

25.     Die Eroberung Ofens. Zur Erinnerung an den 2. September 1686. In: Wissen und Wehr, Jg. 1936, S. 553-564. 

- 1938 -

26.     Kurt Bertram von Pfuel 1590-1649. Leben und Ideenwelt eines branden­burgischen Staatsmannes und Wehrpolitikers. In: FBPG 50, S. 201-249 (selbständig sh. Nr. 2). 

- 1940 -

27.     Die Verteidigung Mitteleuropas im Zeitalter der Reformation. In: Die Verteidigung Mitteleuropas, hrsg. von Fr. v. Cochenhausen, Jena 1940, S. 13-90, 2. Aufl. 1941.

28.     Vom Wesen der Wehrgeschichte. In: HZ 162, S. 231-257. Entgegnung von Paul Schmitthenner: Wehrpolitik, Wehrpolitische Ge­schichte, Wehrgeschichte. Entgegnung und Entwirrung. In: HZ 163, 1941, S. 316—327.

- 1941 -

29.     Nachwort zu Schmitthenners „Wehrpolitik, Wehrpolitische Geschichte, Wehrgeschichte“. In: HZ 163, S. 562—568. 

- 1943 -

30.     Gerhard von Scharnhorst. In: Deutsche Soldaten. Bildnisse und Lebensbeschreibungen, eingel. v. Heinrich Ritter von Srbik, Berlin 1943, S. 78-80. 

- 1948 -

31.     Neue bibliographische Unternehmungen des Auslandes. In: Forschungen und Fortschritte 24, S. 60-63. 

- 1953 -

32.     Der römische Stoizismus und die oranische Heeresreform (Fritz Hartung zum 70. Geburtstag). In: HZ 176, S. 17-43 (auch in Nr. 7). 

- 1955 -

33.     Verfassungsgeschichte vom Ende des Mittelalters bis zum Ende des alten Reiches. In: Gebhardt, Handbuch der deutschen Geschichte, hrsg. von Herbert Grundmann, Bd. II, 8. Aufl. Stuttgart 1955, S. 317-365.

- 1956 -

34.     Ungarn vom 16. bis zum 18. Jahrhundert. Vortrag im Sender Freies Berlin am 26. Februar 1956. 

35.     Justus Lipsius als Theoretiker des neuzeitlichen Machtstaates. Zu seinem 350. Todestage (24. März 1606). In: HZ 181, S. 31-78 (auch in Nr. 7). 

36.     Justus Lipsius in sua re. In: Formen der Selbstdarstellung. Festgabe für Fritz Neubert, hrsg. v. G. Reichenkron und E. Haase, Berlin 1956, S. 291 bis 311 (auch in Nr. 7). 

37.     Klemens Fürst von Metternich 1773-1859. In: Die großen Deutschen Bd. II, hrsg. von H. Heimpel, Th. Heuss, B. Reifenberg, Berlin 1956, S. 502-517. Seither viele Auflagen und Ausgaben. 

38.     Calvinismus, Neustoizismus und Preußentum. In: Jb. f. d. Gesch. Mittel- und Ostdeutschlands V, S. 157-181. 

- 1957 -

39.     Soldatenbild, Heeresreform und Heeresgestaltung im Zeitalter des Absolutismus.  In: Schicksalsfragen der Gegenwart, Handbuch politisch- historischer Bildung, hrsg. v. Bundesministerium f. Verteidigung, Bd. I, Tübingen 1957, S. 295-321. 

40.     Arnold Clapmarius. In: Neue Deutsche Biographie Bd. 3, S. 260. 

41.     Monarchisches Prinzip. In: Staat und Politik, hrsg. von Ernst Fraenkel und Karl Dietrich Bracher (Fischer Lexikon), Frankfurt am Main 1957, Neubearbeitung 1959, Neuausgabe 1964, S. 199-202. 

- 1958 -

42.   Zum 75. Geburtstag von Fritz Hartung. In: Forschungen und Fortschritte Bd. 32, S. 29-30.

43.   Die Idee des religiösen Bundes und die Lehre vom Staatsvertrag. In: Zur Geschichte und Problematik der Demokratie. Festgabe für Hans Herzfeld, hrsg. von W. Berges und C. Hinrichs, Berlin 1958, S. 11-32 (auch in Nr. 7). Auch in: Die Entstehung des modernen souveränen Staates, hrsg. v. H. H. Hofmann (Neue Wissenschaftl. Bibliothek 17), Köln-Berlin 1967, S. 137 bis 151. Auch in: Kirche und moderne Demokratie, hrsg. v. Th. Strohm und H.-D. Wendland (Wege der Forschung CCV), Darmstadt 1973, S. 157-185. 

44.   Zur Heeresverfassung der deutschen Territorien von 1500 bis 1800. Ein Versuch vergleichender Betrachtung. In: Forschungen zu Staat und Ver­fassung. Festgabe für Fritz Hartung,  hrsg.  von  R.  Dietrich und  G. Oestreich, Berlin 1958, S. 419-439 (auch in Nr. 7).

45.  Graf Johann VII. Verteidigungsbuch für Nassau-Dillenburg 1595. Der Unterschied der nassauischen von der oranischen Staats- und Wehridee. In: Nassauische Annalen Bd. 69, S. 135-165 (auch in Nr. 7).

- 1959 -

46.        Eine Kritik des deutschen Wehrwesens am Vorabend des Dreißigjährigen Krieges. In: Nassauische Annalen Bd. 70, S. 227-236.

47.  Bernhard Erdmannsdörffer. In: Neue Deutsche Biographie Bd. 4, S. 574 bis 575.

- 1960 -

48.     Von der deutschen Libertät zum deutschen Dualismus 1648 bis 1789. In:
Die deutsche Einheit als Problem der europäischen Geschichte. Vortragsreihe der Historischen Gesellschaft zu Berlin 1958/59. Beiheft zu der Zeitschrift „Geschichte in Wissenschaft und Unterricht“ Stuttgart 1960, S. 125
bis 140 (unter dem Titel „Reichsverfassung und europäisches Staatensystem 1648-1789" auch in Nr. 7).

49.     Grafschaft und Dynastie Nassau im Zeitalter der konfessionellen Kriege. In: Bll. f. dt. Landesgesch. 96. Jg., S. 22-49.
Auszug in: Dillenburg 1568-1968. Beiträge zur nassauoranischen Geschichte, Dillenburg 1968, S. 6-17.

- 1961 -

50.     Friedrich Wilhelm (Großer Kurfürst), Kurfürst von Brandenburg. In: Neue Deutsche Biographie Bd. 5, S. 495-501.

51.     Friedrich I., König in Preußen. In: Neue Deutsche Biographie Bd. 5, S. 536 bis 540.

52.     Friedrich Wilhelm I., König in Preußen. In: Neue Deutsche Biographie Bd. 5, S. 540-545.

53.     Paul Frhr. von Fuchs. In: Neue Deutsche Biographie Bd. 5, S. 682-683.

- 1962 -

54.     Gedächtnisrede für Carl Hinrichs. In: Jb. f. d. Gesch. Mittel- und Ost­deutschlands Bd. 11, S. 1-12. 

- 1963 -

55.     Carl Hinrichs t. In: HZ 196, S. 249-251.

- 1964 - 

56.     Einleitung zu: Carl Hinrichs, Preussen als historisches Problem, Berlin 1964, S. 1-12 (sh. auch Nr. 20). 

57.     Otto Hintzes Stellung zur Politikwissenschaft und Soziologie. In: Otto Hintze, Soziologie und Geschichte, 2. erw. Auflage Göttingen 1964, S. 7-67 (sh. auch Nr. 19).

- 1965 -

58.     Politischer Neustoizismus und Niederländische Bewegung in Europa und besonders in Brandenburg-Preußen. Ein Beitrag zur Entwicklung des modernen Staates. In: Bijdragen en Mededelingen van het Historisch Genootschap, deel 79, Groningen 1965, S. 11-75 (Diskussion S. 75-76) - (auch in Nr. 7). Auch in:  Absolutismus,  hrsg.  v. W. Hubatsch  (Wege der Forschung CCCXIV), Darmstadt 1973, S. 361-435. 

- 1965 -

59.     Dreißig Jahre Historiker. Radio Bremen, 2. Programm: Wandel der Wissenschaft aus der Sicht einer Generation, 22. Februar 1966 (auch in Nr. 11). 

60.     Die Entwicklung der Menschenrechte und Grundfreiheiten. Eine historische Einführung. In: Die Grundrechte. Handbuch der Theorie und Praxis der Grundrechte, hrsg. v. K. A. Bettermann, F. L. Neumann, H. C. Nipperdey, Bd. 1,1, Berlin 1966, S. 1-123 (selbständig sh. Nr. 6). 

- 1965 -

61.     Otto Hintze und die Verwaltungsgeschichte. In: Otto Hintze, Regierung und Verwaltung, 2. erw. Aufl. Göttingen 1967, S. 7-31 (sh. auch Nr. 21). Auch in: Annali della Fondazione italiana per la storia amministrativa 3, S. 59-80, unter dem Titel „Otto Hintze und die vergleichende Verwaltungsgeschichte“. 

62.     Ständetum und Staatsbildung in Deutschland. In: Der Staat, Bd. 6, S. 61 bis 73 (auch in Nr. 7). Auch in: Scritti in onore di Gaspare Ambrosini Vol. II (Pubblicazioni della Facolta di Giurisprudenza dell'Universita di Roma), Milano 1970, S. 1443 bis 1457. Auch in: Die geschichtlichen Grundlagen der modernen Volksvertretung II Reichsstände und Landstände, hrsg. von H. Rausch (Wege der Forschung CCCCLXIX), Darmstadt 1974, S. 47-62.

- 1968 -

63.     Das Reich — Habsburgische Monarchie — Brandenburg-Preußen von 1648 bis 1803. In: Handbuch der europäischen Geschichte, hrsg. von Th. Schieder Bd. 4 (Europa im Zeitalter des Absolutismus und der Aufklä­rung, hrsg. v. F. Wagner), Stuttgart 1968, S. 378-475.

64.     Fritz Hartung als Verfassungshistoriker (1883-1967). In: Der Staat Bd. 7, S. 447-469 (auch in Nr. 11).

- 1969 -

65.     Strukturprobleme des europäischen Absolutismus. Otto Brunner zum 70. Geburtstag.   In:  Vierteljahrschrift  für  Sozial- und  Wirtschaftsgeschichte Bd. 55, S. 329-347 (auch in Nr. 7). 

66.     Ständestaat und Ständewesen im Werk Otto Hintzes. In: Ständische Ver­tretungen in Europa im 17. und 18. Jahrhundert, hrsg. von D. Gerhard (Veröffentlichungen   des   Max-Planck-Instituts   für   Geschichte   27   — Studies presented to the International Commission for the History of Representative and Parliamentary Institutions XXXVII), Göttingen 1969, S. 56-71, 2. Auflage 1974 (auch in Nr. 11). 

67.     Die Fachhistorie und die Anfänge der sozialgeschichtlichen Forschung in Deutschland. In: HZ 208, S. 320-363 (auch in Nr. 11). Italienische Übersetzung: Le origini della storia sociale in Germania, in: Annali dell' Istituto storico italo-germanico in Trento / Jahrbuch des ita­lienisch-deutschen historischen Instituts in Trient II, Bologna 1976, S. 295 bis 336.

68.     Einleitung zu: Otto Hintze, Feudalismus — Kapitalismus, Göttingen 1970, S. 5-11 (sh. auch Nr. 22). 

69.     Neubearbeitung von Nr. 33, Verfassungsgeschichte vom Ende des Mittel­alters bis zum Ende des alten Reiches. In: Gebhardt, Handbuch der deutschen Geschichte, hrsg. von H. Grundmann, Bd. 2, 9. Aufl. Stuttgart 1970, S. 360-436 und 769-784 (selbständig sh. Nr. 9). 

70.     Fundamente preußischer Geistesgeschichte. Religion und Weltanschauung in Brandenburg im 17. Jahrhundert. In: Jahrbuch preußischer Kulturbesitz VII, 1969, Köln und Berlin 1970, S. 20-45 (auch in Nr. 11). 

71.     Vorwort zu: Sieglinde C. Othmer, Berlin und die Verbreitung des Naturrechts in Europa (sh. Dissertationen Nr. 6), Berlin 1970, S. V. 

- 1971 -

72.     Vorwort zum Nachdruck von F. Hartung, KarlV. und die deutschen Reichsstände von 1546-1555, Darmstadt 1971, S. V-IX.

73.     Der Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. In: Preußens Könige, hrsg. von Friedrich Wilhelm Prinz von Preußen, Gütersloh-Wien 1971, S. 46-71.

74.     Einleitung zu: Helmuth Croon, Wolfgang Hofmann, Georg-Christoph von Unruh, Kommunale Selbstverwaltung im Zeitalter der Industrialisierung, Stuttgart 1971, S. 8-13.

75.     Einleitung zum Nachdruck von Wilhelm Rüstow, Der deutsche Militärstaat vor und während der Revolution (Bibliotheca Rerum Militarium X), Osnabrück 1971, S. V-XV.

76.     Das politische Anliegen von Justus Lipsius' De constantia ... in publicis malis (1584). In: Festschrift für Hermann Heimpel zum 70. Geburtstag, hrsg. von den Mitarbeitern des Max-Planck-Instituts für Geschichte, Bd. 1, Göttingen 1971, S. 618-638 (auch in Nr. 11). 

- 1972 -

77.     Otto Hintze. In: Neue Deutsche Biographie Bd. 9, S. 194-196. 

78.     Carl Hinrichs. In: Neue Deutsche Biographie Bd. 9, S. 188-189.

79.     Zur parlamentarischen Arbeitsweise der deutschen  Reichstage unter KarlV.  (1519-1556). Kuriensystem und Ausschußbildung.  In: Mitteilungen des österr. Staatsarchivs Bd. 25 (Mikoletzky-Festschrift), S. 217 bis 243 (auch in Nr. 11).

Auch in: Die geschichtlichen Grundlagen der modernen Volksvertretung II Reichsstände und Landstände, hrsg. von H. Rausch (Wege der Forschung CCCCLXIX), Darmstadt 1974, S. 242-278. 

80.     Ständische Verfassung (zusammen mit I. Auerbach). In: Sowjetsystem und demokratische Gesellschaft. Eine vergleichende Enzyklopädie, hrsg. von C. D. Kernig, Bd. VI, Freiburg-Basel-Wien 1972, Sp. 211-236 (sh. auch Nr. 85). 

- 1973 -

81.     Huizinga, Lamprecht und die deutsche Geschichtsphilosophie: Huizingas Groninger Antrittsvorlesung von 1905. In: Bijdragen en Mededelingen betreffende de Geschiedenis der Nederlanden deel 88, S. 143-170. 

Auch in: Johan Huizinga 1872-1972. Papers delivered to the Johan Huizinga Conference Groningen 11-15 december 1972, ed. by W. R. H. Koops, E.H. Kossmann, Gees van der Plaat, The Hague 1973, S. 1-28 (auch in Nr. 11). 

- 1975 -

82.     Justus Lipsius als Universalgelehrter zwischen Renaissance und Barock. In: Leiden University in the Seventeenth Century. An Exchange of Learning, ed. by Th. H. Lunsingh Scheurleer and G. H. M. Posthumus Meyjes, Leiden 1975, S. 177-201 (auch in Nr. 11). 

- 1976 - 

83.     Die antike Literatur als Vorbild der praktischen Wissenschaften im 16. und 17. Jahrhundert. In: Classical Influences on European Culture A.D. 1500-1700. Proceedings of an International Conference held at King's College, Cambridge, April 1974, ed. by R. R. Bolgar, London-New York- Melbourne 1976, S. 315-324 (auch in Nr. 11). 

84.     Policey und Prudentia civilis in der barocken Gesellschaft von Stadt und Staat. In: Stadt—Schule—Universität—Buchwesen und die deutsche Literatur im 17. Jahrhundert. Vorlagen und Diskussionen eines Barock-Symposions der Deutschen Forschungsgemeinschaft  1974 in Wolfenbüttel, hrsg. von Albrecht Schöne, München 1976, S. 10—21 (auch in Nr. 11).

85.     Überarbeiteter Nachdruck von Nr. 80 unter dem Titel „Die Ständische Verfassung in der westlichen und in der marxistisch-sowjetischen Ge­schichtsschreibung“ (zusammen mit I. Auerbach), in: Anciens Pays et Assemblees d'Etats LXVTI Standen en Landen, Miscellanea XXXIII, Heule (Belgique) 1976, S. 5-54 (auch in Nr. 11). 

- 1977 -

86.     Vom   Herrschaftsvertrag   zur   Verfassungsurkunde.   Die   „Regierungsformen" des 17. Jahrhunderts als konstitutionelle Instrumente. In: Herr­schaftsverträge, Wahlkapitulationen, Fundamentalgesetze, hrsg. von Rudolf Vierhaus  (Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für  Geschichte 56 -Studies presented to the International Commission for the History of Representative and Parliamentary Institutions LIX), Göttingen 1977, S. 45-67 (auch in Nr. 11).

Auch in: Die geschichtlichen Grundlagen der modernen Volksvertretung I. Allgemeine Fragen und europäischer Überblick, hrsg. von H. Rausch (Wege der Forschung CXCVI), Darmstadt 1980, S. 245-276. 

- 1978 -

87.     Lohensteins Zeit und Umwelt. In: Zu Epicharis. Die Welt des Daniel Caspar von Lohenstein, hrsg. vom Schauspiel Köln, redigiert von P. Kleinschmidt, G. Spellerberg u. H.-D. Schmidt, Köln, S. 7-33 (auch in Nr. 11). 

88.     Review Essay zu: The Historical Essays of Otto Hintze. Edited by Felix Gilbert, with the assistance of Robert M. Berdahl, 1975. In: History and Theory. Studies in the Philosophy of History vol. XVII, S. 99-112 (das deutsche Original-Manuskript in Nr. 11 unter dem Titel: Otto Hintze. Tradition und Fortschritt).

- 1979 -

89.     Die Bedeutung des niederländischen Späthumanismus für Brandenburg-Preußen (mit Diskussionsbeitrag). In: Humanismus und Naturrecht in Berlin—Brandenburg—Preussen. Ein Tagungsbericht. In Verbindung mit O. Busch, St. Jersch-Wenzel, W. Treue hrsg. v. H. Thieme (Veröff. Hist. Komm, zu Berlin 48), Berlin-New York 1979, S. 16-27 und 50-54. 

90.     Zur Vorgeschichte des Parlamentarismus: Ständische Verfassung, Landständische Verfassung und Landschaftliche Verfassung (aus dem Nachlaß). In: Zeitschrift für Historische Forschung Bd. 6, S. 63-80 (auch in Nr. 11).